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Hüftarthrose – Coxarthrose

Hüftarthrose

Was ist eine Hüftgelenkarthrose?Hüftarthrose

Das Hüftgelenk ist so gebaut, dass der Mensch aufrecht gehen kann. Das bedeutet gleichzeitig,dass es den größten Teil des Körpergewichts zu tragen hat. Daher ist es – nach den Knien – das größte Gelenk im Körper. Das Hüftgelenk besteht aus vier Knochen: Darmbein, Schambein uns Sitzbein bilden eine halbkugelförgige Vertiefung im Becken, die sogenannte Gelenkpfanne. Der Gelenkkopf des Oberschenkels sitzt, fest durch Bänder verankert, in der Pfanne. Die Knochen des Hüftgelenks sind von Knorpel überzogen. Wenn er rauh oder rissig wird, nutzt er sich ab, und bald ragt der ungeschützte Knochen in das Gelenk. Der harte Knochen des Oberschenkelkopfes frisst sich regelrecht in die Gelenkpfanne hinein. Eine solche Arthrose des Hüftgelenks beeinträchtigt die Beweglichkeit und verursacht starke Schmerzen.

Welche Ursachen hat eine Hüftgelenksarthrose?

Die Arthrose des Hüftgelenks hat grundsätzlich die gleichen Ursachen wie andere Arthrosen auch: fehlerhafte Knorpel, Überlastung und hormonelle Störungen. Frauen sind besonders häufig betroffen. Doch auch viele Leistungssportler, beispielsweise Turner oder Hand- und Fußballer, erkranken in späteren Jahren an Arthrosen einer oder beider Hüften. Weiter kommen schlecht verheilte Knochenbrüche und Fehlbildungen des Hüftgelenks oder der Beine als Ursachen in Frage.

Wie wird eine Hüftgelenksarthrose behandelt?

Neben den üblichen konservativen, auf das Erhalten der Funktionsfähigkeit zielenden Methoden wie Wärmebehandlung, Massage und Krankengymnastik wird die Hüftgelenksarthrose mit Operationen behandelt. Vor allem bei jüngeren Menschen droht das Hüftgelenk sonst zu versteifen. Bei älteren Menschen können die Ärzte auch verschiedene Prothesen einbauen: vom kompletten künstlichen Hüftgelenk bis hin zu einer Art “Krone”, die den Oberschenkelkopf bedeckt. Wenn eine Fehlstellung des Oberschenkelkopfes die Ursache der Krankheit ist, kann eine Operation Abhilfe schaffen, bei der der Arzt den Oberschenkelhals durchtrennt und in die richtige Stellung bringt. Der Grund dafür, dass bei jungen Menschen bis jetzt in der Regel keine künstliche Hüfte eingesetzt wird, liegt in der begrenzten Lebensdauer der künstlichen Hüfte. Zwar konnte sie mittlerweile auf etwa 20 bis 30 Jahre ausgedehnt werden, doch würde irgendwann eine zweite sehr schwere Operation nötig werden, wenn die alte Prothese nicht mehr funktioniert.

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Wann sollte man zum Arzt gehen?

Arthrosen sind fortschreitende Krankheiten, die immer schlimmer werden. Man sollte daher sofort einen Arzt aufsuchen, am besten einen Orthopäden, wenn man erste Anzeichen der Arthrose bemerkt. Denn eine gezielte Therapie kann in vielen Fällen verhindern, dass die Krankheit fortschreitet, zudem kann sie die Entwicklung verlangsamen.

Zu den Indizien für eine Hüftgelenksarthrose gehören:

  • Anlaufschmerzen im Hüftbereich bei Beginn der Bewegung (z.B. früh nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen)
  • Gelenkschmerzen nach längerer Beanspruchung und bei Belastung
  • Leistenschmerz mit Ausstrahlung über den Oberschenkel ins Kniegelenk
  • Hinken nach längeren Spaziergängen
  • Beschwerden beim Abwärtssteigen von Treppen
  • Ruheschmerzen im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit, weil der Oberschenkel sich nur unter Schmerzen abspreizen, beugen oder strecken lässt.

Was wird der Arzt tun?

Zunächst muss der Arzt wissen, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Deshalb wird er den Patienten bei verschiedenen Bewegungen beobachten und im Liegen testen, wie weit das Gelenk noch beweglich ist. Wichtige Hilfsmittel für die Diagnose sind Röntgenaufnahmen. Dabei wird die Hüfte aus verschiedenen Richtungen aufgenommen. Außerdem werden unter Umständen auch Bilder der Füße und Beine gemacht. Denn oft sind ungleiche Beine oder Fehlbildungen der Füße Ursachen der Arthrose. Eine Blutuntersuchung kann sinnvoll sein, um degenerative von entzündlichen oder durch Stoffwechselstörungen hervorgerufene Gelenkerkrankungen abzugrenzen. Ein Hinweis auf rheumatische Erkrankungen können im Blut bestimmte spezielle Antikörper geben. Bei einem Gelenkerguss kann die angesammelte Gelenkflüssigkeit mit einer Punktion entfernt werden. Eine Untersuchung der Flüssigkeit liefert Hinweise auf mögliche Krankheitserrreger.

Krankheitsverlauf

Die Arthrose beginnt kaum merklich mit kleinen Veränderungen an der Knorpeloberfläche, die man bestenfalls als Rauhigkeit oder leichtes Schaben empfindet. Je weiter die Abnutzung fortschreitet, desto massiver werden die Symptome: Es treten Schmerzen auf, im Gelenk reiben schließlich die Knochen direkt aufeinander und nutzen sich sehr stark ab, bis der Oberschenkel regelrecht im Becken stecken bleibt, falls die Arthrose nicht behandelt wird.

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Was kann man selbst tun?

Gerade bei Hüftgelenksarthrosen ist es wichtig, sein Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren, um die beiden Gelenke zu entlasten. Außerdem sollte man möglichst keine körperlich schweren Arbeiten verrichten. Bei Kindern sollte man regelmäßig beobachten, ob sich ihre Füße und Beine normal entwickeln und auch richtig bewegen. Denn die ersten Schäden, die Jahrzehnte später zur Arthrose führen, entstehen oft bereits in den ersten Lebensjahren. Um die Gelenke gesund zu erhalten, ist regelmäßige Bewegung unverzichtbar. Vor allem Gymnastik, Schwimmen, Radfahren und Walking sind bei Hüftgelenksarthrose empfehlenswert. Bei regelmäßigem Training können Knorpel und Muskeln in jedem Alter aufgebaut werden. Andernfalls vermindert sich die Knorpelmasse wieder. Um die Hüftgelenke zu schonen, sind Fehlbelastungen und Überanstrengungen zu vermeiden. Eine ausgewogene und bewusste Ernährung ist anzustreben. Der maßgebliche Risikofaktor für die Entstehung von Coxarthrose ist Übergewicht. Oftmals wird dem Hüftgelenk durch eine Schonhaltung noch mehr Schaden zugefügt, wenn das Bewegen des Hüftgelenks Schmerzen verursacht. Sofern bestimmte Bewegungsabläufe vermieden werden, sind Verspannungen der Muskeln am Gelenk die Folge.

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